FRIEDRICHSHAFEN / sz - Die Sportfreunde aus Friedrichshafen haben eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. Von der „Schießbude“ in der Kreisliga B IV haben sie sich innerhalb von einer Saison zu einem ernstzunehmenden Gegner gemausert. Mit verantwortlich dafür ist der bereits zur Rückrunde gekommene Trainer Dominik Glaser. „Ich will bei den Sportfreunden etwas Neues aufbauen.“ Zur neuen Saison bekommt er Hilfe von seinem neuen Co-Trainer Marc Langhirt, der auch weiterhin als Spieler für die Sportfreunde zur Verfügung stehen wird.
Trotz der sportlichen Entwicklung will Glaser keine Tabellenposition als Ziel ausgeben: „Unser Ziel ist, dass unsere Spieler Spaß am Fußball haben und dass wir eine Gemeinschaft bilden, die es genießt, gemeinsam Fußball zu spielen.“ Auch in der Vorbereitung konnte er bereits erste Erkenntnisse gewinnen: „Obwohl wir 1:2 im Pokal gegen Tettnang verloren haben, bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft äußerst zufrieden.“
Diese Erfolge geben Glaser recht. Der Sportfreunde-Coach baut auf alte Bekannte: „Die Spieler kennen sich alle untereinander. Ich konnte viele, mit denen Marc oder ich bereits zusammengearbeitet haben, davon überzeugen, die Schuhe nicht an den Nagel zu hängen und zu uns nach Friedrichshafen zu kommen.“ Denn die Sportfreunde wissen zu überzeugen: „Wir wollen hier etwas aufbauen. Ich habe einen langfristigen Vertrag. Das ist auch unser einziges Argument, weil wir eben in der Kreisliga B IV spielen und kein Geld zahlen.“
Sponsorensuche ist schwierig
Nach wie vor leiden die Friedrichshafener unter dem schlechten Ruf aus alten Zeiten. „Das ist für uns vergessen. Wir wollen damit abschließen, deshalb arbeiten wir intensiv an unserem Image. Das müssen wir aufpolieren. Auch weil sich die Suche nach Sponsoren schwierig gestaltet“, betont Glaser.
Da es bei den Sportfreunden aktuell keine A-Jugend gibt, dadurch kein Nachwuchs den Stammkräften Druck machen kann, will der Sportfreunde-Coach auch daran arbeiten: „Die Jugend wollen wir nach und nach aufbauen.“ Auch dort steht der Spaß an erster Stelle. „Wenn die Jungs Freude am Spiel haben, wenn es ein homogenes Team ist, dann ist jeder eher bereit, sich für den anderen aufzuopfern und den letzten Schritt zu gehen.“
Keine Frage: Die Sportfreunde werden in diesem Jahr für die ein oder andere Überraschung sorgen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie bis zu einem Dutzend Gegentreffer pro Partie hinnehmen mussten und zu wenige Spieler auf dem Feld hatten. „Es ist toll zu sehen, dass die Spieler lieber ins Training kommen als ins Strandbad zu gehen,“ so Glaser.
Von Dominik Bucher