KRESSBRONN / sz - Der Trainer des SV Kressbronn, Stefan Traut, ist kein Italiener. Aber seine Mannschaft hat in der vergangenen Saison der Fußball-Bezirksliga achtmal italienisch gewonnen: 1:0 lautete jeweils das Endresultat. 24 Punkte mit nur acht Toren – Respekt. „Wir haben eine gute Saison gespielt, am Ende waren wir Vierter. Das ist für einen Aufsteiger wirklich gut“, sagt Traut. Und der Trainer des SVK freut sich darüber, dass seine Mannschaft in der Breite eine hohe Qualität hat. Vier Neuzugänge sorgen bei ihm für ein breites Grinsen: Pascal Edel (Kißlegg), Daniel Rupflin (Weingarten), Eugen Braun (FC Friedrichshafen) und Egson Kabashi (TSV Albertshausen). Alle seien eine Verstärkung für den SV Kressbronn. Dazu kommen noch Tim Siegel (Nonnenhorn) und sechs A-Jugendspieler (Berthold Lang, Sebastian Reuthe, Maximilian Schaugg, Marco Albrecht, David Maier und Eric Kulicke). Nicht mehr dabei ist Marcus Leuthold, der seine Karriere aufgrund der vielen Verletzungen beendete. Dennis Göhl kehrte zum TSV Schlachters zurück.
Die Aufgabe des SVK-Trainers war es, alle Neuzugänge ins bestehende Team einzubauen. Das ist ihm gelungen, denn Traut ist mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Alle Spieler hätten gut mitgezogen. Er hofft, dass seine Mannschaft das schnelle Spiel verinnerlicht hat. Das heißt, das Spielfeld mit wenigen Pässen, aber viel Laufarbeit zu überbrücken. Das sei für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Auch die neuen müssen dies beherzigen und auch defensiv mehr arbeiten. Der vierte Platz der vergangenen Saison sei für ihn wie ein Rucksack, den das Team in die neue Spielzeit mitbringen würde. Die Last dürfe nicht zu groß sein. Eine Saisoneinschätzung sei schwierig. Die ersten Spiele (Hei- menkirch, FG 2012, Fronhofen und Amtzell) seien nicht einfach. „Danach wissen wir vielleicht, wohin die Reise diesmal gehen könnte“, meint Traut.
Wohin die Reise des Aufsteigers SV Oberteuringen gehen soll, das wissen die Verantwortlichen bereits vor dem ersten Spieltag. „Für uns zählt nur der Klassenerhalt“, sagt der neue Trainer Bruno Müller. Und das, obwohl der SVO nur Neuzugänge meldet und keinen einzigen Abgang hat. „Die Vorbereitung war nicht gut, weil zu viele Spieler im Urlaub waren.“ „Das gab es noch nie“, betont auch SVO-Spielleiter Hartmut Brandl. Der letzte Test vor der am Wochenende beginnenden Saison verlief positiv. Oberteuringen schlug Hege mit 2:1. Darauf will Bruno Müller aufbauen. Auf zwei Spieler muss der SVO-Trainer länger verzichten: Franz-Georg Wieland (Kreuzbandriss) und Florian Amann (nach einer Verletzung noch nicht fit). Deshalb ist eine Saisoneinschätzung für Müller sehr schwierig. Der Auftakt sei für das Team kein Honigschlecken. Bad Wurzach, Kißlegg, Argental, Heimenkirch – das sind richtige Kracher.
Es geht um den Klassenerhalt
Bruno Müller ist kein Mann, der schwarzmalt, aber die Situation beim SV Oberteuringen bereitet ihm schon etwas Kopfzerbrechen. Ein Start mit null Punkten nach vier Spielen ist durchaus möglich, deshalb hoffe er, dass sich die Mannschaft von der ersten Minute der neuen Saison bewusst ist, dass es in erster Linie nur um den Klassenerhalt geht. Andere Ziele seien Träumereien. „Wir müssen als Einheit auftreten und dann ist auch vieles möglich – positiv natürlich“, betont Müller.
Einheit, Mannschaftsgeist oder Zusammengehörigkeitsgefühl – das sind Tugenden, die auf die SG Argental zutreffen. Trainer Siegfried Hellmann geht in seine elfte Saison. Das ist Rekord in der Bezirksliga. Und wie man es von der SG Argental gewohnt ist, hat sich der Kader kaum verändert. Markus Bichelmaier-Straub hat seine Karriere beendet. Philipp Ziegler pausiert. Mit Sebastian Rosczyk (Tettnang) und Nico Bücker (Illerhusen, Westfalen) meldet die SGA zwei neue Spieler. Die extreme Trockenheit im Juli hat der Mannschaft in der Vorbereitung nicht gutgetan. Die Plätze waren hart, alte Verletzungen sind bei manchen Spielern wieder aufgebrochen.
Wie immer legt Siegfried Hellmann großen Wert auf die Fitness. „Ohne sie fällt es schwer dagegenzuhalten“, sagt er. Und er will, dass seine Mannschaft, ob zu Hause oder auswärts, immer mitspielt. „Egal, wo wir auftreten, sorgen wir für eine gute Unterhaltung. Wir zeigen Flagge“, betont Hellmann und schmunzelt dabei. In der vergangenen Spielzeit sei der Auftakt immer misslungen. Das Problem liege im Defensivverhalten. „Daran haben wir intensiv gearbeitet“, sagt Hellmann. 59 Gegentore in der abgelaufenen Spielzeit trotz Platz fünf sind einfach zu viel. Auch für die kommende Spielzeit hofft er auf eine Platzierung zwischen eins und sechs. „Wenn es uns gelingt, weniger zuzulassen, dann ist das drin“, ist sich Hellmann sicher. Das Auftaktprogramm mit Isny, Baienfurt, Oberteuringen und Kißlegg sei happig, aber machbar. Das Ziel sind viele Punkte zum Auftakt. In den vergangenen Jahren lief es nicht so rund. Das soll diesmal anders werden.
Siegfried Hellmann gibt sich vorsichtig optimistisch und hofft auf die bewährten Tugenden der SGA.
Von Giuseppe Torremante