FRIEDRICHSHAFEN / to - Es hat nicht sollen sein: Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen sind nach der 2:3-Niederlage (21, 22, -31, -16, -11) am Mittwochabend gegen Knack Roeselare aus der Champions League ausgeschieden. Dabei führte der VfB vor 2000 Zuschauern in der ZF Arena mit 2:0 und lag im dritten Satz klar vorne. Im Gespräch mit SZ-Redakteur Giuseppe Torremante betont VfB-Zuspieler Nikola Jovovic, dass der VfB gut spielt, sich aber nicht dafür belohnt.
Herr Jovovic, der VfB hat lange Zeit die Partie gegen Roeselare dominiert. Was ist im entscheidenden dritten Satz passiert?
Ich weiß es nicht. In der Tat haben wir Roeselare fast drei Sätze lang dominiert. Und wenn du mit 2:0 führst und im dritten Satz mit 18:13 vorne liegst, dann musst du das Spiel gewinnen. Wir haben gegen Ende des Satzes den Faden verloren und ihn trotz aller Anstrengungen nicht mehr wieder gefunden.
War Roeselare denn das deutlich bessere Team?
Nein. Wir sind es, die das Spiel verlieren. Wir haben wieder leichte Fehler gemacht und uns selbst aus dem Konzept gebracht. Im dritten Satz sind sieben zweite Bälle nicht von mir gespielt worden. Dann kann sie ein Angreifer nicht so gut verwerten.
Der Diagonalangreifer von Roeselare, Hendrik Tuerlinckx, hat alleine im dritten Satz 17 Punkte gemacht. Am Ende waren es 35. War er denn nicht zu stoppen?
Hendrik Tuerlinckx ist ein guter Spieler, aber wir haben es versäumt, ihn zu blocken. Wenn es einmal geklappt hätte, dann hätte er sicherlich das Denken angefangen. So hat er mit uns gespielt und wir haben es einfach so geschehen lassen – manchmal ohne große Gegenwehr. Das ist bitter.
Der VfB Friedrichshafen bleibt nach der 2:3-Niederlage von Kedzierzyn gegen Istanbul Gruppenzweiter, spielt aber im CEV-Cup weiter. Ist das ein Trost?
Das ist kein Trost. In der Champions League zu spielen, ist für jeden Volleyballer das Beste. Der CEV-Cup ist so wie beim Fußball. Da spielen eben keine Meister.
Haben Sie nun über Weihnachten ein bisschen frei?
Nein. Ich fliege morgen zur serbischen Nationalmannschaft, wir spielen dann vom 3. bis 5. Januar in Belgrad ein Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft. Am 7. Januar komme ich nach Friedrichshafen zurück. Einen Tag später spielen wir in der Bundesliga in Rottenburg. Ich habe seit zwei Jahren keinen Urlaub mehr gehabt. Das ist so.
Besteht nicht die Gefahr, dass Sie irgendwann einmal überspielt sind?
Das könnte passieren. Aber was soll ich machen? Soll ich die Nationalmannschaft absagen und mich erholen? Das ist auch keine Lösung. Die Probleme liegen im dichten Terminkalender der Volleyballer. Ich kann nur versuchen, das Beste daraus zu machen.
Zur Person:
Nikola Jovovic, geboren am 13. Februar 1990, ist serbischer Nationalspieler. Im Sommer spielte er zwei Turniere in Folge: bei der Europameisterschaft in Dänemark/Polen sowie bei der U23-WM in Brasilien. Der VfB verpflichtete ihn zur Saison 2011/2012.