DETTINGEN / sz - Ob an der Tabellenspitze oder im Tabellenkeller: Für Spannung ist am 22. Spieltag gesorgt. Die Verfolgerduelle in Dettingen und Birkenhard stehen ebenso im Blickpunkt wie die Kellerduelle in Schemmerhofen und Ochsenhausen. Das Führungsduo Maselheim und Ringschnait steht vor lösbaren Aufgaben.
Der Fußball ist bekanntlich ein schnelllebiges Geschäft. Vor einem Jahr stand die TSG Maselheim-Sulmingen im Abstiegskampf, nun klopft die TSG an der Landesligatür an. Auf dem noch steinigen Weg dahin stellt sich nun der TSV Kirchberg vor, gegen den die TSG in der Vorrunde beim 4:1 eine der überzeugendsten Vorstellungen bot. Bei den Gästen schied Spielertrainer Philipp Lang am Vorsonntag verletzt aus. Ob die personifizierte Schaltzentrale des TSV in Maselheim auflaufen kann, ist fraglich.
Ungeachtet aller Prognosen atmet der SV Ringschnait als Tabellenzweiter weiter Höhenluft. Trotzdem stapelt man beim SVR tief, als Aufstiegskandidaten stuft man sich selbst nicht ein. Dies könnte sich mit einem Sieg gegen den SV Stafflangen ändern, denn dann wäre der Freudenmann-Elf eine Mitfavoritenrolle nicht mehr abzusprechen. Sportlich nüchtern und sachlich geht es auch bei den Gästen zu. Gegen den auf eigenem Platz nicht unverwundbaren SVR wäre ein Punktgewinn ein weiterer kleiner Schritt auf dem Weg zum Verbleib in der Liga.
Während der SV Sulmetingen sich mit zwei Siegen in Folge etwas Luft im Abstiegskampf verschafft hat, bastelt der Gast vom VfB Gutenzell am Aufbau einer für ihn ungewohnten Negativserie. Seit sechs Spielen ist der Herbstmeister ohne Sieg. An einen Spitzenplatz mag in Gutenzell daher niemand mehr so richtig glauben. Den SVS berühren solche Probleme weniger, mit dem Rückenwind der jüngsten Erfolge will man die Sieglos-Serie der Gäste verlängern.
Wenn Kapitän Felix Buck vom Tabellensechsten SV Dettingen sein Team im Verfolgerduell gegen den punktgleichen Fünften TSG Achstetten auf den Rasen führt, können sich die Zuschauer auf eine spannende Partie freuen. Beide Teams sind ergebnis-technisch auf dem aufsteigenden Ast. Der SVD gewann zuletzt zweimal, die TSG beendete am Vorsonntag die lange Leidenszeit. Ob der 1:0-Sieg in Eberhardzell aber tatsächlich der Türöffner für bessere Zeiten war, wird sich im Stadion am Wasserturm erweisen.
Der Druck, Punkte einzufahren, ist beim SV Ochsenhausen nach der Niederlage im Rottumderby noch größer geworden. Inzwischen befindet sich der Landesliga-Absteiger auf dem drittletzten Platz und ist gegen den SV Mietingen zum Siegen verdammt. Es ist nicht so, dass die Gäste vorzeitig die Flinte ins Korn geworfen hätten. Nach dem Rückschlag gegen Dettingen müssen aber auch die kühnsten SVM-Optimisten einsehen: Es wird wohl nicht mehr reichen.
Wiedersehen macht Freude: Bereits zum dritten Mal treffen der Tabellenvierte SV Birkenhard und der Dritte SV Steinhausen in dieser Saison aufeinander. Dass sich im Verfolgerduell die aktuell offensivstärksten Teams gegenüberstehen, belegen die Ergebnisse aus den ersten zwei Vergleichen. Im Pokal fegte der SVB den Neuling mit 5:0 vom Platz, der nahm dann beim 5:1-Punktspiel-Heimsieg Revanche. Der Sieger zählt weiter zum engsten Kreis der Anwärter auf einen Spitzenplatz.
Vier Teams sind im Fußballjahr 2014 noch ohne Niederlage. Dass sich dazu neben dem Führungsduo auch Olympia Laupheim II und der TSV Rot/Rot zählen dürfen, überrascht nur auf den ersten Blick. Die Olympia bot in allen bisherigen vier Spielen starke Vorstellungen, richtig ausgezahlt hat sich dies zuletzt in den zwei gewonnenen Partien. Die Gäste blieben im gleichen Zeitraum dreimal ohne Gegentor und sorgten mit dem jüngsten 3:0 gegen Birkenhard für Aufsehen. Reißt im Olympia-Stadion eine Serie?
Kämpferisch und läuferisch wirft der SV Schemmerhofen im Abstiegskampf alles in die Waagschale, der sportliche Ertrag steht aber in keinem Verhältnis zum Aufwand. Im zweiten Heimspiel in Serie hilft gegen den SV Eberhardzell nur noch die Flucht nach vorn. Aber genau da drückt der Schuh beim SVS – in 21 Spielen gab es lediglich 17 eigene Treffer zu bejubeln. Zuletzt im Heimspiel gegen Sulmetingen ging Schemmerhofen leer aus, 0:1 hieß es durch das Sulmetinger Siegtor von Michael Heine. Nun trifft Schemmerhofen auf Eberhardzell. Nachdem sich die Gäste vom SVE vor zwei Wochen auf einem guten Weg in sichere Regionen wähnten, wird es nach zwei Niederlagen in Folge beim Tabellenzehnten ebenfalls zusehends ungemütlicher.
Von Gerhard Kirchenmaier