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„Deshalb spielen wir jetzt so!“

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PFULLENDORF / sz - Nur äußerst ungern wird man sich im Lager des SC Pfullendorf an das Hinspiel gegen den heutigen Gegner erinnern, als die Mannschaft von Trainer Konrad Fünfstück dem SCP gleich sieben Stück einschenkte. Dass die Linzgauer heute nochmal derart einbrechen, ist indes nicht zu erwarten. Schließlich setzt Trainer Stephan Baierl neuerdings mit maximaler Konsequenz auf Defensive. Gegen Trier (1:1) und den SC Freiburg (1:2 am Dienstagabend) sah man den traditionell ja ohnehin nicht gerade für „Hurra-Fußball“ bekannten SC Pfullendorf defensiver eingestellt als jemals zuvor in der seiner langjährigen Regionalliga-Historie. Baierl: „Natürlich ist das nicht die Art von Fußball, die ich grundsätzlich bevorzuge. Aber wir haben es anders probiert und hatten keinen Erfolg. Deshalb spielen wir jetzt so. Damit versuche ich, die Taktik den derzeitigen Möglichkeiten meiner Mannschaft anzupassen.“

Die sind ja nach der nicht nachvollziehbaren SCP-Personalpolitik in der Winterpause auch schon rein quantitativ stark beschränkt. Neun Abgängen standen letztlich gerade mal zwei Transfers gegenüber. Doch selbst die, Phillipe Erne und Gentjan Zuta, schmoren meistens auf der Bank. Baierl: „Nur weil einer neu ist, bedeutet das für ihn noch keinen Freifahrtschein. Wenn andere besser trainieren, spielen die anderen auch.“

Gegen Kaiserslautern könnte das Duo nun allerdings mal von Anfang an zum Zug kommen. Der englischen Woche sei Dank. Baierl: „Aufgrund der hohen Belastungen, denen die Spieler jetzt ausgesetzt sind, kann es gut sein, dass ich mal wechsele und Zuta und Erne gegen Kaiserslautern von Anfang an dabei sind.“

Pech für den Sportclub, dass außer Kai Sautter (Kreuzbandriss) mit Abwehrchef Marco Kehl-Gomez der in den vergangenen Spielen stärkste Pfullendorfer gegen die „Roten Teufel“ gelbgesperrt fehlt. Für ihn wird wohl Andreas Frick neben Felix Steinhauser in die Innenverteidigung rücken.

Im Hinspiel kassierte der Sportclub mit dem 0:7 die zweithöchste Niederlage seiner Regionalligageschichte (die höchste war das 0:8 in Hoffenheim unter Kristijan Djordjevic 2011/12). Baierl gestern: „Das steckt natürlich noch in den Köpfen drin. Aber am Samstag darf das keine Rolle mehr spielen.“

Wichtig sei gegen Kaiserslautern, einen frühen Rückstand zu vermeiden. Dann müsste Pfullendorf nämlich selbst initiativ werden. Doch der vom erst 33-jährigen Konrad Fünfstück trainierte Gegner liebt es, aus seiner stabilen Deckung (nur 19 Gegentreffer sind Ligabestwert) zu kontern.

Ans Aufgeben denkt beim Tabellenschlusslicht aber trotz des schmerzhaften Rückschlags gegen Freiburg (1:2-K.o. in der 90. Minute) offenbar noch keiner. „Die Stimmung in der Mannschaft ist positiv, wir geben uns noch lange nicht auf“, sagt beispielsweise Angriffs-Alleinunterhalter Mirson Volina. Und teilt damit den Standpunkt von Präsident Martin Fritz: „Wir müssen halt zusehen, dass wir Viertletzter werden. Das könnte dann zum Klassenerhalt reichen. Und das ist noch machbar.“

Doch dann muss der SCP unter Baierl endlich mal dreifach punkten. Es wäre der erste Dreier nach mittlerweile zehn (!) sieglosen Spielen in Serie, neun davon unter Baierl.

Von Oliver Kothmann


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